Die Entstehung von Plantika: Von der Idee bis zur Umsetzung von Dachbegrünung auf Schrägdächern
Fragt uns heute jemand, wie die besten Ideen entstehen, dann wäre unsere Antwort kurz und knapp: zuhören und erkennen, an was es den Leuten fehlt. Denn genau so entstand die Idee von Plantika.
Denis Lebranchu ist seit 40 Jahren im Baugewerbe als Dachdecker und Spengler selbständig. Neben seiner Expertise darin, ist er auch ein guter Zuhörer und nimmt sich die Wünsche seiner KundInnen zu Herzen. In den letzten Jahren bekam er immer häufiger Aufträge zur Dachbegrünung, welche sich jedoch mit den damaligen Möglichkeiten nur auf Flachdächer beschränkten. Denis war sich über die vielen Vorteile von Bauwerksbegrünung bewusst und erkannte, dass dies ein immer wichtiger werdender Faktor im Thema Klimawandelanpassung wird. Er stellte fest, dass es für den Großteil aller bestehenden Dächer, nämlich schräge Blech- und Ziegeldächer, noch kaum Begrünungs-Möglichkeiten gibt. Um ein Schrägdach zu begrünen, konnte dies nur mittels aufwendiger Baumaßnahmen geschehen. Denis war klar, dass sich das ändern musste und fing an, nach Lösungsansätzen für Schrägdachbegrünungen zu suchen. In der betriebseigenen Werkstatt entwickelte Denis die ersten Prototypen. Unterstützung dabei bekam er von seinen zwei Söhnen Philipp und Mathieu Lebranchu. Gemeinsam haben sie ein Konzept entwickelt, welches die Begrünung von Blech- und Ziegeldächern ohne komplizierte und teure Baumaßnahmen ermöglichte. Die Idee von Plantika war geboren. Die ersten Prototypen montierte Denis auf sein eigenes Hausdach und die Gartenmauer, um zu testen, ob und wie lange die Pflanzen wachsen. Nachdem sie den ersten Winter überstanden hatten, war klar, dass das Produkt die gewünschten Voraussetzungen erfüllt.
Die drei fertigten gemeinsam weitere Pflanzenmodule an, die von InteressentInnen aus dem Bekannten- und Kundenkreis abgenommen wurden. Denis beantragte das Patent für den ersten Prototypen und erhielt dieses bereits in der ersten Antragsrunde im darauffolgenden Jahr. Mathieu und Philipp erkannten ebenso den enormen Innovationsgehalt und das große Marktpotenzial des Produktes und beschlossen, die Idee ihres Vaters in die Tat umzusetzen. Schon bald wurde unser Team noch größer: Sophie Kaltner, Theresa Matzinger und Kathi Scheuerer, die aktiv was für die aktuelle Klimawandel-Problematik unternehmen wollten, erkannten die vielversprechenden Vorteile des Produktes und wurden Teil des Teams.
Im nächsten Schritt konzentrieren wir uns darauf, Marktrecherchen zu betreiben und Kontakt mit den ersten Firmen aus der Baubranche, Politik und Stadtverwaltung herzustellen, um uns professionelles Feedback einzuholen. Die positive Resonanz gab uns zu erkennen, dass wir ein vielversprechendes Produkt entwickelt hatten. Wir wurden Teil des Greenstartprogrammes 2021, einem Accelerator-Programms des Klima- und Energiefonds für neue und innovative Geschäftsmodelle. Unter neun weiteren österreichischen Klima Start-ups wurden wir am Ende des zehn monatigen Programms von einer Fachjury unter die TOP3 Greenstart-GewinnerInnen gewählt. Neben der Teilnahme an weiteren Incubator Programmen schafften wir es beim ClimateLaunchpad, dem weltweit größten “Grünen Business Ideen”-Wettbewerb, sogar ins globale Finale, wo wir die Business Idee von Plantika präsentieren durften. Die vielen positiven Reaktionen auf die Idee von Plantika motivierten uns noch einmal mehr, unser Produkt auf den Markt zu bringen. Im Frühling 2022 bekamen wir von Oben Auf, ein Architekturbüro in Wien, unseren ersten offiziellen Auftrag. Am 21. April 2022 war es dann soweit und das erste Schrägdach wurde in Wien von uns begrünt.
Wir sind gespannt, welche weiteren Dächer wir begrünen werden. Vor allem blicken wir positiv in die Zukunft und bleiben somit unserem Motto treu: Kopf hoch! Es wird grün.